Wie erkenne ich eine seriöse SEO-Agentur bzw. ein seriöses SEO-Angebot?


Wenn man bei Google nach dem Begriff „SEO-Agentur“ oder „Suchmaschinenoptimierung“ recherchiert, dürfte man als potentieller Auftraggeber reichlich verwirrt werden, denn die Angebote, die man dort findet, sind sowohl in Hinsicht der Leistungsbeschreibung als auch in Bezug auf die Preise extrem unterschiedlich. Da ist es nicht ganz einfach, die Entscheidung zu treffen, von welcher Agentur man in Zukunft betreut werden möchte.

SEO-Werbeversprechen – oft unhaltbar und überzogen

Die Werbeslogans, die man sich schon auf den ersten Seiten bei Google durchlesen kann, sind für professionelle Suchmaschinenoptimierer eigentlich ein Grund zur heimlichen Belustigung – für einen potentiellen Kunden aber oft eine schwer einzuschätzende Gefahr für sein Werbebudget und seine Webseite. Nicht selten verbergen sich hinter den vollmundigen Versprechen nur Inkompetenz und Garantien, die nicht eingehalten werden können.

Google Suchmaschinenoptimierung
Sich die ersten Trefferseiten bei Google zum Thema Optimierung durchzuschauen, kann unter Umständen für Verwirrung sorgen.

Da liest man von „Wir bringen Sie in die Top10 in wenigen Wochen!“ oder „Erfolgsbasierte SEO: Sie zahlen nur, wenn wir Sie auf die vorderen Plätze bei Google bringen!“. Solche Versprechen kann man getrost – samt der anbietenden Agentur! – zur Seite legen. Ich habe schon seit Jahren nicht mehr erlebt, dass man bei Google mit sauberen Mitteln (also Techniken, die auch dauerhaften Erfolg versprechen) innerhalb weniger Wochen etwas bei relevanten Keywords erreicht. Entweder werden diese Agenturen mit Spamming versuchen, Ihre Domain kurzzeitig nach vorne zu „schiessen“, damit sie abkassieren können oder sie werden Ihnen Keywords nahe legen, die sowenig Konkurrenz haben, dass man selbst mit mieserabler SEO auf Seite 1 kommt – eben weil kein normaler Suchmaschinenoptimierer solche Keywords nutzen würde. In der Regel, weil sie einfach keine Suchanfragen haben.

Erfolgbasierte SEO – doch nicht ganz erfolgsbasiert

Wenn man einen Suchmaschinenoptimierer erfolgsbasiert zahlen würde, müsste man ihn letztendlich für jeden neuen Kunden bezahlen, den er durch seine Dienste bringt. Denn letztendlich zählen für die meisten Firmen im Internet nur Leads und Sales. Was bringt es einem Sonnenschirm-Shop, wenn er jede Menge Besucher erhält, die alle nichts bestellen? In diesem Fall sind auch die besten Platzierungen „für die Katz“, wie man so schön sagt…

Zudem passiert es nicht selten, dass SEO-Agenturen nur einen Teil der Bezahlung erfolgsbasiert abrechnen. Das heißt, man zahlt zum Beispiel 150 EUR pro Monat als „Basisbetrag“ und nochmals 500 EUR bei erfolgreicher Platzierung von einem bestimmten Keyword unter den Top10. Dies ist insoweit kein schlechtes Konzept – vorausgesetzt, das ausgewählte Keyword hat viele Suchanfragen im Monat, bringt potentielle Kunden mit Kaufabsicht und man ist sich sicher, dass die Agentur für die 150 EUR nicht nur die Hände in den Schoss legt, sondern auch etwas tut, damit das Ranking besser wird. Es gibt einige schwarze Schafe, die hier nur die 150 EUR einstreichen und hoffen, dass der Kunde nicht kündigt. Wenn man 50 Kunden auf diese Weise „betreut“, kann man jede Menge Geld „im Schlaf“ verdienen.

SEO auf Erfolgsbasis – kein Risiko für den Kunden?

Selbst wenn man eine Agentur hat, die etwas am Ranking tun möchte und die NUR die Erfolgspauschale abrechnet, dann ist dies dennoch keinesfalls risikolos für den Kunden. Die Gefahr ist nämlich, dass die Agentur mit „kritischen“ Mitteln versucht, Ihre Webseite auf Seite 1 zu bekommen. Dies kann unter Umständen auch eine Zeit lang funktionieren, aber irgendwann bemerkt der Google-Bot den Trick und dann wird es gefährlich für Ihre Domain. Eine Google-Abstrafung (Penalty) steht an und Ihre Domain verliert innerhalb von Stunden alle Rankings und stürzt auf Seite 5 oder Seite 10 ab.

Das kann auch passieren, wenn die Agentur keinerlei Erfolg erreicht. Das heißt, damit sind selbst die „natürlichen“ Rankings, die Ihre Webseite schon vor dem Auftreten der SEO-Agentur hatte, in Gefahr. Wenn Sie vorher 500 Besucher im Monat hatten, werden Sie nach dem misslungenen Versuch der SEO-Agentur vielleicht 50 haben. Definitiv ein Verlust für Ihr Unternehmen.

Dazu kommt, dass man – sollte man die Domain irgendwann einer seriösen Agentur übergeben – eine Linkbereinigung durchführen muss, damit die Abstrafung von Google entfernt wird. Das bedeutet, man muss als SEO einige hundert oder tausend Links manuell durchgehen, bewerten und gegebenenfalls bei Google entwerten lassen. Ein teures Unterfangen, das wiederum ein Verlust für Ihr Unternehmen darstellt, denn Sie müssen Geld investieren, damit Sie wieder den Status haben, den Sie VOR dem Eingreifen der unseriösen SEO-Agentur hatten.

Wie erkennt man nun eine „gute“ SEO-Agentur?

Nachdem wir nun gesehen haben, was die Bösen alles „verbocken“ können, stellt man sich natürlich die Frage, wie man denn die Guten von den Schlechten unterscheiden kann, wenn man selbst keine Ahnung von Suchmaschinenoptimierung hat. Dafür gibt es ein paar Faktoren, die Ihnen bei der Entscheidung helfen sollen:

  • Bauchgefühl:
    Aus meiner Sicht ist SEO immer Vertrauenssache: Man übergibt seine Unternehmensdomain und jede Menge Kapital Monat für Monat in die Hand von Fremden. Genauso wie bei Autowerkstätten, Steuerberatern und anderen Berufsgruppen, ist auch hier das Problem, dass der „normale“ Kunde eigentlich keine Ahnung hat, was der Auftragnehmer genau für das Budget macht. Man kann nur den Fortschritt beobachten und hoffen, dass alles gut läuft. Aus dem Grund rate ich immer dazu, mit der Agentur zu telefonieren. Fragen Sie, mit welchen Techniken sie Verlinkungen aufbauen, ob Sie Rankingreports bekommen und ob Sie auch zwischendurch auf dem Laufenden gehalten werden. Selbst wenn Sie nur die Hälfte von dem verstehen, was am Telefon besprochen wird, so haben Sie trotzdem einen Eindruck davon, wie sympathisch Ihnen der Kontakt ist. Ist man auf einer Wellenlänge, ist dies schon die „halbe Miete“.
  • Individuelle Betreuung:
    Ebenfalls ein wichtiger Punkt, ist aus meiner Sicht, die Betreuung der Kunden. Hier ist entscheidend, ob Sie nur eine „Nummer“ unter vielen sind oder ob Sie individuell betreuut werden. Besonders große Agenturen neigen dazu „SEO-Pakete“ zu verkaufen. Da bekommen Sie dann jeden Monat zum Beispiel 3 Webaktalogeinträge, 5 Pressemeldungen und 2 Brancheneinträge… egal ob es hilft oder nicht. Meiden Sie solche Agenturen. Oft sind es die kleinen Inhabergeführten SEO-Unternehmen, bei denen man die beste Beratung und den besten Service erhält. Jede Webseite und jeder Kunde ist anders – ebenso sollte auch jede SEO-Strategie auf den Kunden angepaßt sein.
  • Referenzen:
    Auch wenn man hier nie sicher sein kann, dass die genannten Webseiten auch tatsächlich von der Agentur betreut werden oder wurden, so würde ich mir trotzdem einige Referenzen nennen lassen. Fragen Sie nach den Keywords, auf die optimiert wurde und googlen Sie, ob die Firmen zu den genannten Begriffen auch tatsächlich vorne ranken. Im Zweifelsfall geben Sie diese Referenzen jemanden, der sich mit SEO auskennt. So findet man anhand der Backlinks oft heraus, ob die Agentur sauber arbeitet oder nicht.
  • Garantien und Versprechen:
    Hier sind nicht wenige SEOs bestrebt, dem potentiellen Kunden das Blaue vom Himmel zu versprechen. Wenn Ihnen jemand etwas „garantiert“, würde ich gleich hellhörig werden, denn wir kann man etwas garantieren, auf das letztendlich nur Google Einluß hat? Also SEO können wir nur an ein paar Ecken die Schräubchen stellen – was dabei raus kommt, liegt immer zu 100% in der Hand von Google.
  • Realistische Zeitabschätzungen:
    Auch Zeitangaben sind oft kritisch zu sehen. Wenn man erzählt bekommen, dass man in 4 Wochen zu diesem oder jenen Begriff auf Seite 1 ist, dann ist das bei den meisten guten Keywords unrealistisch. In 4 Wochen ist vielleicht eine Steigerung von Seite 2 auf Seite 1 möglich, aber um von Seite 10 auf Seite 1 zu kommen, ist in der Regel ein Zeitraum von vielen Monaten oder Jahren nötig.
  • SEO zum einmaligen Fixpreis:
    Recht kritisch sind auch die SEO-Angebote, die für einen einmaligen Fixpreis werben. Das Problem hierbei ist, dass man eigentlich nicht abschätzen kann, „wieviel“ SEO eine Domain benötigt, um auf Seite 1 zu kommen. Bucht man ein solches Paket, wird in der Regel innerhalb kurzer Zeit ordentlich die „SEO-Trommel“ gerührt und dann tut sich wieder nichts mehr. Für Google wirkt das extrem unnatürlich. Gute Domains erhalten langsam und stetig neue Verlinkungen und neuen Content. Hauruck-Aktionen sind aus meiner Sicht eher schädlich. Selbst wenn sie eine positive Entwicklung auf das Ranking haben: Was bringt es dem Kunden, wenn er statt auf Seite 7 danach auf Seite 3 rankt. Er wird dennoch keine Besucher bekommen, wenn er nicht mindestens auf Seite 2 rankt.

Ich hoffe, ich konnte mit diesem Beitrag ein bisschen „aus dem Nähkästchen plaudern“, und helfen, wie man eine gute SEO-Agentur findet. Wenn Sie Fragen zum Thema haben oder gerade ein Angebot vorliegen haben, zu dem Sie gerne eine zweite Meinung hätten, dann schreiben Sie mir doch [über das Kontaktformular->kontakt]. Ich schaue mir gerne kostenlos und unverbindlich das Angebot an und geben Ihnen meine Meinung dazu.

Alternativ können Sie natürlich auch ein Angebot für die SEO-Betreuung durch mich einholen. Dazu nutzen Sie am besten [dieses Formular->angebot].

Jens Kleinholz

Der Autor Jens Kleinholz ist seit 1999 im Online-Bereich selbständig und betreut mit seiner Internetagentur NET-TEC internet solutions bundesweit Kunden in Bezug auf ihr Online-Markting und die Webseiten-Erstellung.

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